Pflanzen bewässern im Urlaub: so klappt's - [GEO]

2022-12-29 10:35:54 By : Ms. Alice hu

Wenn Pflanzenbesitzerinnen und Besitzer in den Sommerurlaub fahren und ihr geliebtes Grün zurücklassen müssen, drohen viele Pflänzchen zu vertrocknen. Zwei Wochen ohne Wasser hält auch die robusteste Pflanze nicht aus – schon gar nicht bei sommerlichen Temperaturen. Sind keine Nachbarn zur Stelle, muss ein Bewässerungssystem her! Was ist sinnvoll und welche Hilfsmittel gibt es? Wir stellen unterschiedliche Techniken zum Bewässern von Pflanzen und Garten vor.

Für diese Bewässerungs-Technik haben Sie das benötigte Material bestimmt schon zuhause. Alles, was Sie brauchen, sind leere PET-Flaschen mit Deckel, eine Schere oder ein Messer sowie einen Bohrer. Zunächst wird die Erde der Pflanzen ordentlich vorgewässert – ansonsten laufen Sie Gefahr, dass sich die Pflanze sofort eine große Menge Wasser zieht, sobald die gefüllten PET-Flaschen in die Erde gesteckt werden.

Dann ein paar kleine Löcher in den Flaschendeckel bohren, die Flasche mit Wasser befüllen, den Deckel wieder aufschrauben und die Flasche mit dem Deckel nach unten in den Blumentopf oder Blumenkasten stecken. Da dieses Prinzip durch ein Vakuum funktioniert – die Flasche zieht sich langsam zusammen, während das Wasser herausgezogen wird – bieten sich vor allem dünnwandige Flaschen an. Das macht es der Pflanze einfacher, an das Wasser zu gelangen.

Eine Alternative sind spezielle Bewässerungsaufsätze. Diese ersparen das Löcher bohren im Deckel. Mit einem scharfen Messer wird der Flaschenboden bis auf ein Stück von etwa einem Zentimeter abgeschnitten. Anschließend wird der Bewässerungsaufsatz auf die Flasche anstelle des Deckels montiert, die gewünschte Tropfmenge eingestellt und in den Kübel der Pflanze gesteckt. Dann nur noch Wasser einfüllen und den Flaschenboden wieder aufsetzen, damit keine Insekten in die Flasche fliegen und die Bewässerung beeinträchtigen.

Bewässerungsaufsätze für PET-Flaschen zum Beispiel von Fostoy  oder als 12er-Set von Cherioll . Diese haben den Vorteil, dass die Abgabemenge des Wassers für jede Pflanze individuell eingestellt werden kann.

Eine ähnliche Methode zum Bewässern von Pflanzen in kleinen Töpfen bis etwa 20 Zentimeter Durchmesser ist die Gießschnur. Dazu benötigen Sie einen Wollfaden, eine leere PET-Flasche und eine Schere.

Zuerst wird das obere Ende der Plastikflasche abgeschnitten und der restliche Flaschenteil mit Wasser gefüllt. Dann kommt der Wollfaden zum Einsatz. Dieser wird stark gewässert, bis er sich ganz mit Wasser vollgesogen hat. Anschließend wird das eine Ende in die offene Flasche gelegt und das andere Ende im Blumentopf nahe der Pflanzenwurzel etwa bis zur halben Topftiefe eingegraben. Wird das Erdreich im Topf trocken, "saugt" es automatisch über den feuchten Wollfaden Wasser aus dem Speicher.

Achtung: Damit das selbstgebaute Bewässerungssystem richtig funktioniert, muss die Gießschnur aus echter Baumwolle oder Schafswolle sein, damit das Wasser weitergeleitet wird. Oft bestehen herkömmliche Wollknäuel aus synthetischen Stoffen, die Wasser nicht weiterleiten.

Für bestimmte Pflanzen eignet sich auch die Badewanne – oder alternativ die Küchenspüle – als vorübergehendes Urlaubsquartier. Robuste Pflanzen, die Staunässe mögen und nicht sonderlich viel Licht brauchen, lassen sich in der Badewanne unterbringen. Dazu die Wanne ein paar Zentimeter hoch mit Wasser füllen, ein Handtuch hineinlegen und die Pflanzen ohne Übertopf für ein Wurzelbad darauf stellen.

Wer vor dem nächsten Urlaub plant, einige Blumentöpfe oder Blumenkästen neu zu bepflanzen, kann unten Wasserspeichermatten hineinlegen. Die praktischen Matten aus Vlies oder Schaumstoff fangen überschüssiges Gießwasser auf, speichern es über mehrere Tage und halten so die Erde im Pflanzgefäß konstant feucht.

Bewässerungsmatten gibt es in unterschiedlichen Größen und Dicken, zum Beispiel das Bewässerungsvlies von Aquagart , das Bewässerungs- und Filtervlies von Dehner oder die Speichermatte Comfort mit integriertem biologischen Volldünger für Blumenkästen von Floraworld.

Ein bewährter Klassiker zum Bewässern von Pflanzen sind Tonkegel. Die Methode ist so einfach wie genial: Ein Tonkegel wird mit Wasser gefüllt und in die Erde des Pflanzkübels gesteckt. Manche Tonkegel-Modelle ermöglichen auch das Anbringen einer gefüllten Wasserflasche oder lassen sich über einen Schlauch konstant mit Wasser versorgen.

Ton ist wasserdurchlässig, wenn die Umgebung trocken ist. Sobald die Erde also trocken ist und die Pflanze Wasser braucht, durchdringt die Flüssigkeit den Ton und gelangt auf diesem Weg in die Pflanzenerde. Solange sich ausreichend Wasser im Tonkegel oder in der Flasche befindet, funktioniert das Bewässerungssystem zuverlässig und hält die Erde konstant gleichmäßig feucht.

Tonkegel bieten verschiedene Hersteller an – zum Beispiel das 8er-Pack von Relaxdays , die Terracotta-Bewässerungskugeln von Royal Gardineer oder die Tonkegel speziell für große Weinflaschen oder PET-Flaschen von Waschbär: 

Besonders praktisch sind auch Pflanzgefäße, die bereits einen integrierten Wasserspeicher besitzen. Je nach Modell sind diese mit einer Wasseranzeige ausgestattet und verfügen über ein Wasserreservoir von vier bis fünf Litern, das sich im doppelten Boden befindet. Gefäße mit Wasserspeicher gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Formen, auch Blumenkästen mit Wasserreservoir werden angeboten.

Beliebte Modelle sind zum Beispiel die selbstwässernden Blumentöpfe von T4U , die in verschiedenen Farben erhältlichen Blumenkästen von Lechuza , die XXL Pflanzkübel von Prosperlast oder auch die Hochbeet-Pflanzkästen von Jolitac .

Auf großen Flächen reichen Hilfsmittel wie Tonkegel oder PET-Flaschen nicht aus, um eine ausreichende Wasserversorgung der Pflanzen und Beete zu garantieren. Hier müssen andere Bewässerungssysteme her. Die teil- oder vollautomatische Mikrobewässerung mit Schläuchen ist in diesem Fall eine gute Wahl.

Bewässerung mit dem Tropfschlauch

Mit dem wassersparenden Tropfsystem können Pflanzen gezielt mit Feuchtigkeit versorgt werden. Über dauerhaft verlegte Leitungen, in denen sich kleine Öffnungen befinden, wird das Wasser tröpfchenweise abgegeben. Diese Methode hat – im Gegensatz zu Wassersprengern – den Vorteil, dass die Blätter der Pflanzen nicht vom Gießwasser benetzt werden. Pilzerkrankungen wegen zu hoher Feuchtigkeit oder Verbrennungsflecken durch die Sonne werden so verhindert. Eine gute Methode zum Bewässern von Hecken sowie kleinen Rasenflächen und Beeten.

Bewässerung mit dem Perlschlauch

Ähnlich wie der Tropfschlauch gibt auch der Perlschlauch das Wasser tropfenweise ab. Allerdings werden beim Perlschlauch mehrere Wassertropfen gleichzeitig abgegeben, indem die Tropfen in Reihe aus dem Schlauch herausperlen. Das Bewässerungssystem eignet sich gut für Gewächshäuser und große Rasenflächen.

Beiden Schlaucharten lassen sich auch unterirdisch verlegen – so gelangt das Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen. Sogenannte Micro-Drip-Gartenbewässerungssysteme gibt es von verschiedenen Anbietern. Zum Beispiel das Bewässerungssystem für Reihenpflanzungen von Gardena oder das Perlschlauch-Set von GRÜNTEK .

Ein praktisches Hilfsmittel im Garten sind Bewässerungscomputer und Zeitschaltuhren, um die Versorgung der Pflanzen zu automatisieren. Gesteuerte Bewässerungsanlagen kommunizieren mit den Ventilen an den verlegten Wasserleitungen, die sich öffnen und schließen, wenn bestimmte Kriterien bei der Temperatur oder Bodenfeuchte erfüllt sind. Sensoren messen und übertragen das Ergebnis per Funk an das Bewässerungssystem.

Viele Anbieter bieten außerdem spezielle Apps für Smartphones und Tablets an, um auf dem eigenen Mobilgerät jederzeit die Bewässerung überwachen und anpassen zu können – auch von Urlaubsort aus.

Beliebte Modelle sind zum Beispiel der Bewässerungscomputer MultiControl duo von Gardena, mit dem sich bis zu drei Bewässerungs-Zyklen pro Tag programmieren lassen, der mit einem großen LC-Bildschirm ausgestattete Bewässerungscomputer von CROSOFMI und der Bewässerungscomputer von Kazeila , der sogar über zwei programmierbare Ausgänge verfügt.

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